Das Judentum und die Künste

Jüdischer Zugang zu Literatur, Musik, bildender Kunst und Film
Ringvorlesung der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Die Künste nehmen im Judentum eine facettenreiche und zugleich ambivalente Rolle ein. Diese Ringvorlesung bietet Einblicke in verschiedene Kunstformen von Literatur über Musik bis hin zu Film, stets unter dem Gesichtspunkt des jüdischen Zugangs.
Besonders die Literatur nimmt hier, als zentrales Element des «Volkes des Buches», eine herausragende Position ein. Auch die Musik hat im Judentum eine bedeutende Tradition, von der biblischen Zeit über den Synagogengesang bis hin zur modernen Musik. Im Bereich der bildenden Kunst zeigt sich jedoch eine andere Entwicklung: Das biblische Bilderverbot führte dazu, dass die bildende Kunst lange Zeit als dem Judentum fremd oder gar theologisch unzulässig galt. Eine breitere Anerkennung einer «jüdischen Kunst» setzte erst im 19. Jahrhundert ein und fand ihren ersten Höhepunkt im Kulturzionismus des frühen 20. Jahrhunderts. Die Beziehung von Judentum und Film ist ebenso von einer langen und vielschichtigen Geschichte geprägt, die bis weit in die breite und popkulturelle Öffentlichkeit hineinwirkt.
Neben historischen und theoretischen Fragestellungen werden in der Ringvorlesung auch konkrete Kunstwerke und Künstler:innen fokussiert. Neben Religions-, Literatur- und Kunsthistoriker:innen kommen auch jüdische Künstler:innen zu Wort, um die historische Debatte mit Blick auf die Gegenwart weiterzuführen.
Programm
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15.9.2025, 18:15: «There is his religion of art, my young successor: rejecting life!». Künstlerische Selbstwerdung in Chaim Potoks «My Name is Asher Lev» und Philip Roths «The Ghost Writer»
Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (Zentrum für Jüdische Studien, Universität Basel); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200
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29.9.2025, 18:15: Über jüdische Literatur. Andreas Kilcher im Gespräch mit Barbara Honigmann und Doron Rabinovici
Prof. Dr. Andreas Kilcher (Literatur- und Kulturwissenschaften, ETH Zürich), Barbara Honigmann und Doron Rabinovici; Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200
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27.10.2025, 18:15: Die «second generation» in Ost und West und das jüdische Musikleben nach der Shoah
Grusswort von Anita Winter (Gamaraal Foundation) Prof. Dr. Jascha Nemtsov (Hochschule für Musik – Franz Liszt Weimar), Moderation Dr. Heidy Zimmermann (Paul Sacher Stiftung Basel); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200
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3.11.2025, 18:15: Erzählen in der ersten Person Singular. Autobiografische Erkundungen in Essayfilmen jüdischer Filmemacherinnen
Dr. Lea Wohl von Haselberg (Filmuniversität Babelsberg); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: Kir 2 200
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17.11.2025, 18:15: Was ist jüdische Kunst?
Prof. Dr. Andreas Kilcher (Literatur- und Kulturwissenschaften, ETH Zürich); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200
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1.12.2025, 18:15: Banishing the Horror. Catastrophe, Resurrection and Redemption in Jewish and Israeli Art. Jacques Picard in Conversation with Neta Harari Navon
Prof. Dr. Jacques Picard (Universität Basel) und Neta Harari Navon (Künstlerin, Tel Aviv; Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200
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8.12.2025, 18:15: The Future – di tsukunft. Prophetie und Pop
PD Dr. Caspar Battegay (Institut für Geistes- und Sozialwissenschaften, Fachhochschule Nordwestschweiz); Ort: Kirchgasse 9, 8001 Zürich; Raum: KIR 2 200