Migration, Kulturkontakt und Kulturkonflikt im Spiegel der Antike

Ringvorlesung der Kommission UZH Interdisziplinär (UZH-i)
Migration sowie der «Clash of Civilizations», der mit der Migration einhergehen soll, gehören derzeit zu den die Öffentlichkeit beherrschenden Themen. Wer in der Migration eine Bedrohung sieht, wird auf der Suche nach vermeintlich historischen Orientierungspunkten meist zuerst im Altertum fündig. Stephen Bannon etwa, der Vordenker der neuen amerikanischen Rechten, bezeichnete jüngst die von Edward Gibbon im späten 18. Jahrhundert veröffentlichte Studie über den «Decline and Fall of the Roman Empire» als eines der Fundamente seines Denkens. Andere instrumentalisieren das Schreckgespenst der «Völkerwanderung» in der späten römischen Kaiserzeit, um Furcht vor einer Zersetzung der eigenen Kultur zu schüren.
Die Ringvorlesung möchte das Thema der Migration im Altertum unvoreingenommen aufgreifen und unterschiedliche Formen der Migration, ihre Ursachen, insbesondere aber auch die Anpassungs- und Veränderungsprozesse, die durch das friedliche oder konfliktreiche Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen ausgelöst wurden, beleuchten. Interdisziplinäre Zugänge sollen es ermöglichen, migrationsbedingte Veränderungsprozesse nicht allein in ihren machtpolitischen Konsequenzen zu erfassen, sondern sie als Katalysatoren umfassender historischer Entwicklungen begreifbar zu machen.
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