Prof. Dr. Paul Hans Bernhard Hahnloser, Titularprofessor für Chirurgie
Verstorben am 1. Mai 2025 im Alter von 92 Jahren.
Paul Hahnloser war ein renommierter Chirurg. Er war insbesondere in der Viszeralchirurgie und der allgemeinen Chirurgie aktiv und trug zur Weiterentwicklung dieser Fachgebiete bei.
Nach dem Medizinstudium in Paris und an der Universität Zürich erlangte Paul Hahnloser 1963 das medizinische Staatsexamen. Weitergebildet wurde er zuerst in der Pathologie unter Prof. E. Uehlinger. 1961 war es dann Prof. Åke Senning, der ihn in die Chirurgie einführte. Der Einfluss dieses berühmten Herzchirurgen hat die Liebe Hahnlosers zur Allgemeinen Chirurgie begründet und ist für sein ganzes Arbeitsleben mitbestimmend gewesen. 1970 wurde er zum Oberarzt befördert, habilitierte 1971 im Fach Chirurgie und wurde nach 17-jährigem Aufenthalt am Kantonsspital Zürich zum Chefarzt in Chirurgie am Kantonsspital Fribourg gewählt. Ab 1975 war er als Privatdozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich tätig. 1981 wurde er zum Titularprofessor für Chirurgie ernannt. 1997 ging er in den Ruhestand.
In Forschung und Lehre beschäftigte sich Paul Hahnloser schwerpunktmässig mit Themen der Weiterbildung in der Chirurgie, der elektromagnetischen Blutstrommessung und dem Herzkreislauf, sowie der Urologie. Klinisch war er über viele Jahre als Oberarzt und leitender Arzt tätig und wurde 1975 zum Chefarzt der Allgemeinen Chirurgie und zum Direktor der Chirurgischen Klinik am Kantonsspital Fribourg gewählt. Die zusätzlich absolvierte Weiterbildung in der Traumatologie bei Hans-Ueli Buff machte Hahnloser zu einem «Allround Surgeon». Er fungierte als europäischer Präsident des International College of Surgeons (ICS) und war von 2000 bis 2008 ICS-Repräsentant für die World Health Organisation (WHO), für die er unter anderem telemedizinische Projekte realisierte, etwa die Ermöglichung von Ferndiagnosen aus Genf in mongolischen Bezirksspitälern.
Neben seiner medizinischen Laufbahn engagierte sich Paul Hahnloser in der Hahnloser/Jäggli-Stiftung, die das kulturelle Wirken des Sammlerehepaares Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler in Erinnerung hält. Er war Mitglied des Stiftungsrates und setzte sich durch Gründungen weiterer Stiftungen wie der Pauline Kunststiftung und der Fondation pour l'art moderne et contemporain in Fribourg für die Förderung von Kunst und Kultur ein. Prof. Hahnloser war verheiratet mit Dr. Margrit Hahnloser-Ingold, einer Fachfrau für Kunstgeschichte. Das Ehepaar hat drei Kinder: Prof. Dieter Hahnloser, ebenfalls Chirurg und Alumni der Universität Zürich, Prof. Richard Hahnloser, der als Professor für Neuroinformatik an der Universität Zürich tätig ist und Henriette Hahnloser-Grapentin.